Die Taucheruhren des Jahres 2022 im Überblick | Watchtime.net

2022-07-15 21:21:04 By : Ms. Michelle Zhuang

Das Gefühl der Schwerelosigkeit, die faszinierende Unterwasserwelt und die geheimnisvolle Tiefe begeistern weltweit jährlich Millionen von Intensiv- und Gelegenheitstauchern. Der eine mag dabei nur warme Gewässer, andere lieben kühle Bergseen oder gar einen Tauchgang unter Eis. Mit den ersten Sporttauchgeräten, die die Forscher Hans Hass und Jacques-Yves Cousteau entwickelten, begann die Ära des Tauchsports in den 1950er-Jahren. Dabei geht es immer auch um Zeit. Sei es die Abtauchzeit, zu der der Tauchgang beginnt, oder die Austauchzeit, die für den gesamten Aufstieg einschließlich aller Dekompressionspausen benötigt wird. Diese überlebenswichtige Aufgabe übernimmt heute ein moderner Tauchcomputer.

Die mechanische Taucheruhr versprüht nicht nur einen Hauch Nostalgie und Abenteuer, sie ist durchaus auch ein zuverlässiges Backup-Instrument. Mit der richtigen Pflege und Handhabung bereiten die Taucheruhren des Jahres 2019 viel Freude − nicht nur unter Wasser, sondern auch im Alltag. In diesem Taucheruhren-Special geben wir Ihnen einen Überblick über die Neuheiten des Jahres, Sie erhalten Tipps für die richtige Wahl Ihrer Taucheruhr und Gastautor Roger Rüegger, Chefredakteur der WatchTime USA und Betreiber des Blogs Dive Into Watches informiert über die 7 wichtigsten Innovationen im Bereich der Taucheruhren.

Oris fertigt seit den 1960er-Jahren Taucheruhren. In diesem Jahr präsentiert der Schweizer Uhrenhersteller eine Bicolor-Variante seiner Aquis Date mit dem 2020 vorgestellten Automatikkaliber Calibre 400 vor. Die einseitig drehbare Lünette des Modells weist nun einen Goldrand sowie eine goldene Skalierung auf. Auch Zeiger und Indexe sind dazu passend jetzt goldfarben. Das Edelstahlgehäuse hat einen Durchmesser von 41,5 Millimeter. Ansonsten genießt die Aquis Date Calibre 400 41,5mm Bicolor alle Vorzüge der großen Schwester. Die markante Taucheruhr mit dem aufgeschraubten, soliden Kronenschutz hält dem Druck noch in 300 Metern Wassertiefe stand. Für gute Ablesbarkeit legt Oris Indexe und Zeiger mit Superluminova aus. Durch den Saphirglasboden kann das hauseigene Calibre 400 betrachtet werden. Es bietet einen hohen Magnetfeldschutz und eine Gangreserve von fünf Tagen. Getragen wird die Taucheruhr am Edelstahlband mit Sicherheitsfaltschließe. Diese kommt mit einer ausklappbaren Taucherverlängerung, sodass die Uhr auch über dem Tauchanzug getragen werden kann. Für 3.900 Euro kann man mit der neuen Aquis auf Tauchstation gehen.

# einseitig drehbare Tauchlünette # mindestens eine Wasserdichtheit von 20 Bar # wasserfestes Armband aus Metall oder Kautschuk # Leuchtmasse auf Zeigern und Indexen # verschraubte Krone

Da beim Tauchen die Zeit keinesfalls vergessen werden darf, unterliegen Taucheruhren einer strengen Norm. Ob diese erfüllt wird, zeigen spezielle Prüfungen auf Dichtheit bei Luft- und Wasserüberdruck. Sie folgen einem genau definierten Prozedere und simulieren Beanspruchungen, denen Taucheruhren während ihres Gebrauchs ausgesetzt sein können.

Die DIN 8310 prüft nur die Wasserdichtheit von Kleinuhren. Uhren, die als „wasserdicht“ bezeichnet werden, müssen widerstandsfähig gegen Schweiß, Regen und gegen Eintauchen in Wasser über 30 Minuten bei einer Wassertiefe von einem Meter sein. Bei der Prüfung wird die Uhr in ein Druckgefäß mit Wasser gegeben, in dem innerhalb von einer Minute ein Überdruck von zwei Bar angelegt und fünf Minuten gehalten wird. Hält sie dabei dicht, darf sie die Bezeichnung „wasserdicht“ tragen und ist für den allgemeinen täglichen Gebrauch bestimmt. Die Uhr darf aber nicht unter hohem Wasserdruck verwendet werden. Uhren dieser Kategorie eignen sich bestenfalls zum Händewaschen, nicht aber zum Tauchen.

Der Sinn EZM 13.1 erfüllt nicht nur die Anforderungen der DIN 8310 für Wasserdichtigkeit, ihr Gehäuse entspricht auch den technischen Anforderungen der Taucheruhrennorm DIN 8306. Sie ist geprüft in Anlehnung an die Europäischen Tauchgerätenormen. Der Zertifizierungsdienstleister DNV GL (vormals Germanischer Lloyd, Hamburg) bestätigt ihr auch die Funktion einer Taucheruhr in Anlehnung an die Europäischen Tauchgerätenormen EN250 und EN14143. Derzeit ist Sinn der einzige Uhrenhersteller, der solch eine Zertifizierung nach Tauchgerätenorm vornimmt. Das 41 Millimeter große Edelstahlgehäuse des EZM 13.1 ist wasserdicht bis 50 Bar und zudem unterdrucksicher. Um die Krone vor Schlägen zu schützen und um ein Eindrücken in den Handrücken zu verhindern, sitzt sie bei vier Uhr. Außerdem ist die Taucheruhr mit dem markentypischen unverlierbaren Taucherdrehring ausgestattet. Im Innern arbeitet das automatische Kaliber SZ02 auf Basis des Concepto C99001, das über eine Stoppfunktion verfügt. Die EZM 13.1 kostet am Edelstahlband mit Bandverlängerung 2.850 Euro.

Weil wir unsere mechanischen Tauchbegleiter nicht nur Wasserspritzern aussetzen wollen, gibt die Taucheruhrennorm DIN 8306, die der internationalen Norm ISO 6425 entspricht, vor, welche Anforderungen eine professionelle Taucheruhr erfüllen muss. Sie geht prüftechnisch sehr viel weiter als die DIN 8310. Allerdings lassen die wenigsten Hersteller ihre Uhren nach der Norm zertifizieren. Doch sind sie deswegen weniger geeignet für das Tauchen?

Die DIN 8306/ISO6425 stellt folgende Anforderungen an eine Taucheruhr, die sie alle erfüllen muss:

Mit der DS Action Diver stellt Certina eine Taucheruhr vor, die sämtliche Anforderung der ISO-Norm 6425 erfüllt. Das bedeutet, dass die Uhr alle zuvor genannten Eigenschaften besitzt. 2022 stattet Certina das Modell mit einer kratzfesten Keramiklünette aus. Diese folgt dem markeneigenen Konzept der doppelten Sicherheit: Die einseitig drehbare Skala lässt sich nur bewegen, wenn man die Lünette herunterdrückt. Im Innern des 43 Millimeter großen Edelstahlgehäuses arbeitet hinter einem verschraubten Boden das Eta Powermatic-Kaliber 80.611 mit 80 Stunden Gangreserve und antimagnetischer Nivachron-Spirale. Getragen am Edelstahlband kostet die Sportuhr 915 Euro.

Bar ist die verwendete Einheit für den Druck. Dabei entspricht ein Bar dem Druck von einem Kilogramm auf eine Quadratzentimeter große Fläche, wobei die Kraft senkrecht auf diese wirkt. Den gleichen Druck von einem Bar erzeugt eine zehn Meter hohe Wassersäule. Da Wasser fast nicht komprimierbar ist, verstärkt sich auch der Wasserdruck pro zehn Meter um ein Bar. Zu dem Wasserdruck addiert sich allerdings noch der Luftdruck von rund einem Bar an der Wasseroberfläche. In zehn Metern Wassertiefe wirkt also bereits ein Druck von etwa zwei Bar auf die Taucheruhr, in 20 Metern ein Druck von drei Bar und so weiter.

Beeindruckende 600 Bar druckfest ist die neue Planet Ocean 6000M Co-Axial Master Chronometer 45,5mm Ultra Deep von Omega. Theoretisch könnten Taucher mit der 45,5 Millimeter großen Titanuhr also bis in Tiefen von 6.000 Metern vordringen. Am Arm hält die Uhr dabei ein Textilband. Die einseitig drehbare Tauchlünette besteht aus Keramik und besitzt eine Skala aus einer Metalllegierung. Antrieb liefert das Manufakturkaliber Omega 8912, das eine Gangreserve von 60 Stunden sowie eine Resistenz gegenüber Magnetfeldern bis 15.000 Gauß aufweist. Kostenpunkt: 12.800 Euro.

Auch wenn ein Bar Druckunterschied unerheblich scheint, ist es wichtig zu wissen, dass eine Meterangabe sich nicht auf die Tauchtiefe bezieht, sondern auf einen adäquaten Prüfdruck, der im Rahmen der Wasserdichtheitsprüfung angewendet wurde. Für professionelles Tauchen vorgesehene Uhren müssen mindestens 20 Bar Wasserdruck aushalten.

Dass die SeaQ Panoramadatum bis 30 Bar, also 300 Meter, wasserdicht ist, vermerkt der Hersteller Glashütte Original direkt auf dem dunkelgrünen Zifferblatt. Auf diesem weisen weiße Indexe und Zeiger, die mit Superluminova beschichtet sind, die aktuelle Uhrzeit aus. Kreisen lässt die Zeiger das hauseigene Automatikkaliber 36-13. Dieses sitzt in einem 43,2 Millimeter großen Edelstahlgehäuse, auf dem eine einseitig drehbare Keramiklünette befestigt ist. Am farblich passenden Kautschukband mit Faltschließe kostet die Taucheruhr, die nach ISO-Norm 6425 getestet ist, 11.900 Euro.

Die Taucheruhr muss eine Einrichtung zur Vorwahl einer bestimmten Zeitspanne besitzen, beispielsweise einen Skaleneinstellring (Taucherdrehring), der gegen ein unbeabsichtigtes Verstellen gesichert ist. Deshalb sollte die Lünette nur in eine Richtung drehbar ein. Warum ist diese Funktion so wichtig? Sie definiert den Zeitpunkt des Abstiegs und zeigt gleichzeitig die verstrichene Zeit des Tauchgangs an. Dabei ist die Ablesbarkeit, besonders die der 12-Uhr-Markierung, wichtig. Der Taucherdrehring sollte also genau wie die Zeiger bei schlechter Sicht und Dunkelheit – aus etwa 25 Zentimetern Abstand – nachleuchten. Ebenso sollte der Einstellring eine Minuteneinteilung mit einer abgesetzten Fünf-Minuten-Markierung vorweisen. Die Markierungen müssen zwingend mit denen auf dem Zifferblatt übereinstimmen. Da der Taucherdrehring unmittelbar vor dem Abtauchen – also im Wasser – eingestellt wird, sollte die Lünette griffig sein, damit sie auch mit Neoprenhandschuhen bedienbar ist. Die Möglichkeit zur Demontage der Lünette ist ein komfortables Extra zur Reinigung der Taucheruhr. Sollte dieses Extra nicht vorhanden sein, ist das gründliche Ausspülen der Uhr mit Süßwasser nach jedem Tauchgang zu empfehlen.

Die Einstellung der Tauchzeit nimmt der Träger bei der Argonaut Bronze von Bremont über die innenliegende Drehlünette mithilfe der zusätzlichen Krone vor. Diese ist schwarz, ebenso wie das komplette Zifferblatt. Gut ablesbar heben sich die Indexe in Weiß davon ab. Sie sind ebenso wie die Bronze-Zeiger für gute Ablesbarkeit bei Nacht mit Leuchtmasse versehen. Das 42 Millimeter große und 30 Bar wasserdichte Gehäuse des Modells besteht aus Bronze, die im Laufe der Zeit eine Patina annimmt. In seinem Innern tickt das Automatikkaliber Sellita SW300. Am Segeltuchband kostet die Bronze-Taucheruhr 3.595 Euro.

Über eine einfach ohne Werkzeug wechselbare Lünette verfügt der Reef Automatic Chronometer 300M von Formex. Es gibt fünf verschiedene Farbvarianten der Edelstahl-Lünette mit Keramik-Inlay. Das Gehäuse bietet 30 Bar Druckfestigkeit und einen integrierten Kronenschutz. Auf dem weißen Zifferblatt heben sich die schwarz umrandeten Indexe gut lesbar ab. Damit sie auch unter Wasser sichtbar sind, versieht Formex sie ebenso wie die Zeiger und den Orientierungspunkt auf der Lünette mit Superluminova. Antrieb liefert dem Modell das Automatikkaliber Sellita SW300 mit Chronometer-Zertifikat. Zu haben ist der Reef Automatic Chronometer 300M für 1.670 Euro. Jede zusätzliche Lünette kostet 150 Euro.

Die Taucheruhr Polaris Date von Jaeger-LeCoultre verfügt über zwei Kronen: Mit der oberen verstellt man den innenliegenden, einseitig drehbaren Tauchdrehring mit orangefarbenen Markierungen und Orientierungsdreieck, und die untere dient der Einstellung der Uhrzeit. Antrieb liefert der Polaris Date das hauseigene Automatikkaliber 899AB mit einer Gangreserve von 70 Stunden. Das 42 Millimeter große Edelstahlgehäuse hält bis 200 Meter Wassertiefe dicht und wird mit einem farblich zum grünen Zifferblatt passenden Kautschukband am Arm befestigt. Für 9.800 Euro kann man mit der Uhr auf Tauchstation gehen.

Viele Taucheruhren erfüllen die DIN-Norm nicht, da sie meist keinen Drehring oder keine durchgehende Minuteneinteilung besitzen. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht zum Tauchen geeignet sind. Bei den meisten Lünetten sind die ersten 15 bis 20 Minuten durchskaliert. Das entspricht im Sporttauchbereich etwa der wichtigen Zeit vom Beginn des Tauchgangs bis zum Erreichen der größten Tauchtiefe. Danach beginnt der Aufstieg.

Über einen innenliegenden Drehring, der sich über die zusätzliche Krone einstellen lässt, verfügt auch die Legend Diver von Longines. 2022 kommt das Modell neu mit einem aschgrauen Farbverlaufszifferblatt, das von innen nach außen dunkler wird. Die Indexe, arabischen Zahlen und Zeiger sind für gute Ablesbarkeit bei Nacht mit Superluminova beschichtet. Über das Zifferblatt wölbt sich ein Saphirglas in Box-Shape. Die 42 Millimeter große Edelstahl-Taucheruhr ist bis 30 Bar vor eindringendem Wasser geschützt. Antrieb liefert dem wasserdichten Zeitmesser das Automatikkaliber L888.5 auf Basis des Eta A31.L11. Zu haben ist die Taucheruhr im Retro-Look für 2.220 Euro.

Obwohl die meisten Sporttaucher sich nicht tiefer als in 40 Metern bewegen, besitzen zahlreiche Taucheruhren eine höhere Druckbeständigkeit als die vorgeschriebenen zwanzig Bar der Norm. Denn es ist durchaus sinnvoll, eine Sicherheitsreserve zu haben, da Schwimmbewegungen unter Wasser und Stöße gegen die Uhr einen zusätzlichen Druck auf die Taucheruhr erzeugen.

Alpina lanciert in diesem Jahr die Seastrong Diver 300 Automatic Calanda, deren Gehäuse vollständig aus dem recycelten Edelstahl PuReSteel besteht. Der Stahl stammt von Thyssen Krupp und wird aus ausgemusterten Frachtschiffen hergestellt. Auch beim Armband führt Alpina den Nachhaltigkeitsgedanken weiter und verwendet recycelten Kunststoff. Das Gehäuse der neuen Seastrong hat einen Durchmesser von 42 Millimetern und bleibt 30 Bar wasserdicht. Die einseitig drehbare Lünette besteht aus herkömmlichem Edelstahl und besitzt eine gebürstete Oberfläche mit Tauch-Skala. Der Drehring rahmt ein schwarzes Zifferblatt, auf dem markante Indexe mit beiger Leuchtmasse sitzen. Diese verleihen der Sportuhr, zusammen mit den ebenfalls nachtleuchtenden Zeigern, einen Retro-Look. Mit Energie versorgt die Sportuhr das Automatikkaliber Sellita SW200. Alpina baut das Modell 300-mal und verkauft jedes Exemplar für 1.695 Euro.

In diesem Jahr zeigt Bell & Ross seine quadratische Taucheruhr BR 03-92 Diver mit weißem Zifferblatt und Edelstahlgehäuse. Die Taucheruhr hält bis 300 Meter wasserdicht, verfügt über eine einseitig drehbare Lünette, nachleuchtende Indexe und Zeiger. Die verschraubte Krone wird durch einen Kronenschutz geschützt. Für ausreichend Energie sorgt ein Eta 2892, das in einem 42 Millimeter großen Gehäuse Platz findet. Getragen wird die BR 03-92 Diver Military am schwarzen Kautschukband oder am schwarzen Synthetikband. Die Uhr kostet 3.800 Euro.

Die bis 300 Meter wasserdichte Super-Compressor-Taucheruhr SuperSport II von Circula knüpft an Vorbilder aus den 1950er-Jahren an, bei denen die Dichtung bei steigendem Wasserdruck zunimmt. Die Tauchzeit behält man über einen innenliegenden Tauchdrehring im Blick. Das rote Sandwich-Zifferblatt bietet dank weißer, mit Superluminova versehener Indexe und Zeiger beste Ablesbarkeit. Kreisen lässt die Zeiger das Automatikkaliber Sellita SW200, das im 40 Millimeter großen Edelstahlgehäuse arbeitet. Am Kautschukband, das sich dank Schnellwechselsystem einfach tauschen lässt, kostet der auf 99 Exemplare limitierte Taucher aus Deutschland 749 Euro.

Trotz einer hohen Druckfestigkeit kann es passieren, dass Feuchtigkeit in das Gehäuse tritt. Insbesondere beim Hineinspringen ins Wasser oder bei Schwimmbewegungen kann sich kurzfristig ein höherer Wasserdruck auf die Dichtungen aufbauen als der garantierte Druck. Besonders gefährlich ist es, wenn die Uhr nach einem längeren Sonnenbad durch einen Sprung ins Wasser deutlich abgekühlt wird. Der Druck beim Auftreffen auf die Wasseroberfläche in Kombination mit dem Unterdruck durch die Abkühlung kann schneller dazu führen, dass Feuchtigkeit in die Uhr dringt. Aufgrund des plötzlichen Temperaturwechsels ist es möglich, dass die Uhr von innen beschlägt. Sollte dies der Fall sein, muss die Uhr sofort zum Uhrmacher.

Die neue Breitling Superocean ist bis zu einer Tiefe von 300 Metern vor eindringendem Wasser geschützt. Ihr 42 Millimeter großes Gehäuse besteht aus Bronze. Dafür verwendet die Marke eine spezielle Legierung, die eine extreme Korrosionsbeständigkeit aufweist, aber mit der Zeit eine dezente Patina entwickelt. Vom Design her erinnert sie mit ihrem quadratischen Minutenzeiger an die Superocean „Slow Motion“ aus den 1960er- und 70er-Jahren. Leuchtmasse auf Zeigern und Indexen und der einseitig drehbaren Keramiklünette sorgt für eine gute Ablesbarkeit unter Wasser. Im Innern kommt das chronometerzertifizierte Breitling-Kaliber 17, das auf dem Eta-Automatikkaliber 2824 basiert, zum Einsatz. Getragen wird die Superocean am grünen, farblich zum Zifferblatt passenden, Kautschukband mit Faltschließe, die über eine Feinjustierung bis 15 Millimeter ermöglicht. Abtauchen kann man mit der Uhr für 5.300 Euro.

Die neue Breitling Superocean gibt es in zahlreichen Varianten. Wir haben die Sonderedition Kelly Slater Limited Edition mit orangem Zifferblatt und dunkelgrünem Band, mit zwei Profitauchern getestet. Beim Unterwasserausflug haben wir vor allem darauf geachtet, ob das Band mit Faltschließe und Verlängerung auch auf den Taucheranzug passt und wie gut sie ablesbar ist. Ob die neue Superocean unter Wasser eine gute Figur macht, erfahren Sie im Video:

Enorm wichtig – sowohl für Hobby- als auch Berufstaucher – ist neben der Robustheit und Druckfestigkeit vor allem eine gute Ablesbarkeit unter Wasser. Denn bereits in zehn Metern Wassertiefe kann es sehr dunkel sein. Leuchtmasse auf den Zeigern und dem Drehring ist somit unerlässlich.

Damit man in den finsteren Tiefen des Meeres die Zeit noch gut ablesen kann, ist diese Leuchtmasse sinnvoll: Zeiger und ­Indexe der Engineer M Skindiver III Beyond von Ball Watch sind mit Leuchtgasröhrchen ausgestattet, die auch ohne jegliche Lichtanregung Jahre lang leuchten. Die Marke verwendet bei jedem Modell immer mindestens zwei Farben, um eine bestmögliche Orientierung zu gewährleisten. So leuchten bei der Engineer M Skindiver III Beyond die Zeiger und das Stäbchen für die Zwölf gelb, während alle übrigen grün erstrahlen. Auch die einseitig drehbare Saphirglaslünette ist mit den Tritiumgasröhrchen ausgestattet. Das 41,5 Millimeter große Edelstahlgehäuse hält einem Wasserdruck bis 30 Bar und Stößen bis 5000 g stand. Im Innern kommt das Manufakturkaliber 7309-C mit Automatikaufzug und Chronometerzertifikat zum Einsatz. Limitiert ist die 3.535 Euro teuer Taucheruhr auf 1.000 Exemplare

Insbesondere der Taucherdrehring sollte in der Tiefe gut abzulesen und leicht zu bedienen sein. Aber auch die Luft, die sich unter dem Glas befindet, kann bei schräger Draufsicht unter Wasser zu Spiegelungen führen und so die Ablesbarkeit verschlechtern oder gar unmöglich machen. Deshalb sollte das Deckglas bei Taucheruhren immer entspiegelt sein.

Mit der Sub 600T Whitepearl legt Doxa seine bis 60 Bar druckfeste Taucheruhr Sub 600T aus den 1980er-Jahren komplett in Weiß auf. Das 40 Millimeter große Gehäuse besteht aus Titan. Die einseitig drehbare Keramiklünette ist mit der Doxa-typischen Non-Dekompressions-Skala versehen. Diese zeigt an, wie lange man in einer bestimmten Tiefe unter Wasser bleiben kann, ohne beim Auftauchen einen Dekompressionsstopp einlegen zu müssen. Aber Vorsicht: Die Skala wurde von historischen Navy-Tabellen übernommen und ist nicht für Sporttaucher geeignet! Kennzeichnend für die Sub 600T sind ihre kantige Gehäuseform und die Kronenposition bei vier Uhr, wodurch sie effektiver vor Stößen geschützt wird und gleichzeitig nicht in den Handrücken drückt. Zeiger, Indexe und der Leuchtpunkt auf der Lünette sind mit Superluminova belegt und sorgen für eine optimale Ablesbarkeit unter Wasser. Kostenpunkt: 1.450 Euro

Eine Wasserdichtigkeit bis 50 Bar und viel Leuchtkraft bietet die Traser P67 Diver Automatic. Nachtleuchtend sind nicht nur die Zeiger und Indexe, sondern auch die Glasdichtung. Ebenfalls mit Leuchtmasse versehen – den Anforderungen an eine Taucheruhr entsprechend – ist der Orientierungspunkt auf der einseitig drehbaren Keramik-Lünette. Die Taucheruhr kommt mit einem olivgrünen Zifferblatt; auch Lünette und Kautschukband sind farblich darauf abgestimmt. Im Innern des 46 Millimeter großen Edelstahlgehäuses sorgt das Automatikkaliber Eta 2824 für Vortrieb. Das 46 Millimeter große Edelstahlgehäuse hält ein grünes Kautschukband am Arm. Die leuchtstarte Taucheruhr kostet 1.099 Euro.

Das Uhrenmodell Energia-2 der litauischen Uhrenmarke Vostok Europe ist eine vollwertige Taucheruhr mit einer Wasserdichtheit bis 300 Meter, einem automatischen Heliumauslassventil und einem besonders gehärteten Mineralglas namens K1 Kristall. Besonders nutzerfreundlich ist das gut ablesbare Zifferblatt mit weißem Grund und blauen Indexen und deutlich unterscheidbaren Zeigern. Vostok Europe nutzt für Zeiger und Indexe Tritiumkapseln statt der heute gebräuchlicheren Leuchtmasse Superluminova. Die gasgefüllten Röhren leuchten nicht ganz so hell, aber dafür mit gleichbleibender Intensität. Den Motor gibt das Automatikkaliber SII NH35A von Seiko. Für 839 Euro kann man mit der 48 Millimeter großen Edelstahluhr auf Tauchstation gehen.

Viele Uhrenkäufer entscheiden sich für ein Stahlband an ihrer Taucheruhr. In der Regel verfügen Stahlbänder über eine Tauchverlängerung, um die Bandlänge für das Tragen über dem Neoprenanzug zu vergrößern. Beim exponierten Stahlband besteht allerdings das Risiko für unerwünschte Kratzer. Eine Alternative zum Stahlband stellen Kautschukbänder dar, die im Bereich der Bandanstöße gefaltet sind. Zum einen können diese Bänder auf die benötigte Länge eingestellt werden, zum anderen passen sie sich den wechselnden Druckverhältnissen besser unter Wasser an: Je tiefer ein Taucher sinkt, desto dünner wird aufgrund der zunehmenden Druckverhältnisse der Neoprenanzug und die Uhr droht zu rutschen. Beim Aufstieg entsteht der umgekehrte Effekt.

Für gerade einmal 399 Euro bringt die junge Hamburger Uhrenmarke Sternglas eine neue Version seiner Taucheruhr Marus auf den Markt. Neu bei der Marus Sport sind die blau-rote Tauchlünette aus Aluminium und das Armband. Hierbei handelt es sich um ein Lederband, das die Marke Sport 20 nennt. Dieses ist grau oder rot und mit einer Beschichtung aus TecTuff versehen, die das Leder wasser-, schweiß- und schmutzabweisend sowie leicht zu reinigen machen soll. Das Zifferblatt der Marus Sport zeigt sich dazu matt anthrazitfarben und mit weißen, mit Leuchtmasse versehenen Stundenindexen und einem Sekundenzeiger mit roter Spitze. Kreisen lässt die Zeiger das Automatikkaliber Miyota 8215 mit 42-stündiger Gangreserve. Das Uhrwerk schützt ein 42 Millimeter großes Gehäuse aus Edelstahl mit Saphirglas bis 20 Bar vor eindringendem Wasser. Der Boden des Modells ist geschlossen und trägt eine Taucher-Gravur.

  Auch Textilbänder versprechen Praxistauglichkeit. Die serienmäßige Lieferung von zwei unterschiedlichen Bändern mit Bandwechselwerkzeug ist also besonders praktisch.

Die Seiko Prospex Diver's 1965 Modern Re-interpretation Save the Ocean Special Edition (SPB297J1) geht auf eine Taucheruhr aus dem Jahr 1965 zurück. Das 40,5 Millimeter große Gehäuse besteht aus hartbeschichtetem Edelstahl. Das Super-Hard Coating erstreckt sich erfreulicherweise auch auf das Armband mit Sicherheitsfaltschließe und Tauchverlängerung. Zudem erhalten Taucheruhrenfans für 1.300 Euro eine Wasserdichtheit bis 200 Meter und das Manufaktur-Automatikkaliber 6R35 mit 70 Stunden Gangreserve. Auch das Zifferblatt ist etwas Besonderes: Bei Seiko hat die gestalterische Adaption von Naturphänomenen eine lange Tradition, und in diesem Sinne haben sich die Designer diesmal die Struktur von polarem Gletschereis vorgenommen.

Die Aikon Venturer 38 mm von Maurice Lacroix ist keine ausgewiesene Taucheruhr, besitzt jedoch alle tauchrelevanten Eigenschaften. Dazu gehören die Wasserdichtheit bis 300 Meter und die einseitig drehbare Lünette mit Keramikeinlage. Charakteristisch sind deren sechs Reiter, die eine gute Bedienung ermöglichen. Das Edelstahlgehäuse misst 38 Millimeter im Durchmesser und umschließt ein olivgrünes Zifferblatt. Für Vortrieb sorgt das Automatikkaliber Sellita SW330. Am farblich passenden Kautschukband ist die Uhr für 1.880 Euro zu haben.

Titoni bietet für seine Taucheruhr Seascoper 600 zusätzlich ein Armband aus Ozeanplastik an, welches von der Schweizer Tide Ocean SA im Auftrag von Titoni produziert wird. Die Firma sammelt Plastikmüll in und an unseren Weltmeeren und produziert im Upcyclingverfahren das Material für diese Uhrenbänder. Das umweltfreundliche Armband hält die 42 Millimeter große Edelstahluhr am Handgelenk. Ausgestattet ist die bis 600 Meter wasserdichte Taucheruhr mit einer einseitig drehbaren Keramiklünette und einem Heliumauslassventil. Letzteres erlaubt Sättigungstauchen mit Dekompression in einer Druckkammer. Die markanten Ziffern, Indexe und Zeiger sind mit viel Leuchtmasse ausgestattet und somit auch im Dunkeln gut ablesbar. Im Innern kommt das 2020 vorgestellte Manufakturkaliber T10 mit Automatikaufzug und Chronometerzertifikat zum Einsatz. Kostenpunkt: 1.805 Euro (inklusive Recycling-Armband)

Salzwasser ist aggressiv und kann das Material der Uhr spröde und brüchig machen. Deshalb sollte das Gehäusematerial salzwasserbeständig sein. Bei Stahl wird die Beständigkeit mit dem PRE-Wert (pitting restistance equivalent, also Lochfraßbeständigkeit) angegeben. Je höher dieser Wert ist, desto beständiger ist die Uhr gegenüber Salzwasser. Ein Wert von 32 wird als seewasserbeständig eingestuft. Der häufig verwendete Gehäusestahl 316L liegt bei einem PRE-Wert von maximal 26. Besonders diese Gehäuse sollten nach jedem Meerwassereinsatz mit Süßwasser abgespült werden.

Die neue Taucheruhr Promaster Mechanical Diver 200m Referenz NB6021 von Citizen erfüllt sämtliche Anforderungen der ISO-Norm 6425 an Taucheruhren und ist mit seiner Wasserdichtheit bis 20 Bar sowie der verschraubten Krone und der einseitig drehbaren Lünette perfekt für einen Tauchgang gerüstet. Das 41 Millimeter große Gehäuse besteht aus Super Titanium, also Titan mit einer markeneigenen Beschichtung namens Duratect, die die Oberfläche deutlich kratzfester macht. Darin tickt das weitgehend magnetfeldunempfindliche Manufaktur-Automatikkaliber 9051. Für gerade einmal 750 Euro bekommt man einen robusten Taucher.

Rolex verwendet den Stahl 904L, der mit einem PRE-Wert von 35 salzwasserbeständig ist. Sinn Spezialuhren verwendet häufig einen U-Boot-Stahl, der es auf einen PRE-Wert von 38 bringt. Noch besser ist natürlich das völlig salzwasserbeständige Titan, das nur 60 Prozent des Gewichts von Edelstahl bei gleichem Volumen und eine hohe Korrosionsbeständigkeit aufweist.

Das bis 300 Meter wasserdichte Monobloc-Gehäuse sowie die Armbänder der Captain Cook High-Tech Ceramic Diver besteht aus kratzfester Hightech-Keramik. Der moderne Werkstoff, für dessen Verwendung Rado seit Langem berühmt ist, wird mit einem Lünettenkorpus aus gehärtetem Edelstahl und einem Boden aus gebürstetem Titan kombiniert, was die Uhr rundum widerstandsfähig macht. Den Antrieb der Taucheruhr übernimmt das Automatikkaliber R763. Es handelt sich um ein für Rado personalisiertes und aufwendig reguliertes Eta C07 mit 80 Stunden Gangreserve und antimagnetischer Nivachron-Spirale. Die hinzugekommene Datumsanzeige macht bei drei Uhr durch ihre roten Ziffern auf sich aufmerksam. Die historische Zeigerform und das hochgewölbte Deckglas in Boxform sorgen für einen nostalgischen Touch. Der Preis der abgebildeten Modellvariante beträgt 3.700 Euro.

Blancpain stellt eine Taucheruhr mit Vollkalender vor. Die Fifty Fathoms Bathyscaphe Quantième Complet besitzt ein 43 Millimeter großes Gehäuse aus Titan Grade 23 mit anthrazitfarbenem Zifferblatt. Die Uhr bleibt bis 30 Bar wasserdicht und weist auf dem Zifferblatt Wochentag und Monat über zwei Fenster bei zwölf Uhr aus, das aktuelle Datum wird über einen zentralen Zeiger angezeigt und die Mondphasenanzeige befindet sich in einem großen Fenster bei der Sechs. Dafür verantwortlich ist das hauseigene Automatikkaliber 6654.P. Leuchtmasse auf Zeigern und Indexen sorgt bei beiden Modellen für eine gute Ablesbarkeit im Dunkeln. Das Titanmodell wird entweder mit einem Armband aus Titan für 17.880 Euro oder mit einem NATO- oder Segeltuchband für 15.380 Euro angeboten.

Mit der neuen Evolution 9 Kollektion Spring Drive 5 Days Diver’s 200m (Referenz SLGA015) von Grand Seiko kann man dank verschraubter Krone und verschraubtem Gehäuseboden in Tiefen bis 200 Meter vordringen. Bis dahin bleibt das im Innern verbaute Spring-Drive-Kaliber 9RA5 vor eindringendem Wasser geschützt. Die Hülle bildet ein 43,8 Millimeter großes Gehäuse aus sogenanntem High-Intensity-Titanium. Es ist 40 Prozent leichter als Stahl und kratzfester. Auf dem tiefschwarz, texturierten Zifferblatt befindet sich die Gangreserveanzeige bei neun Uhr, die Datumsanzeige sitzt gegenüber bei der Drei. Zeiger und Indexe sind mit Leuchtmasse belegt, um auch unter Wasser eine gute Ablesbarkeit zu gewährleisten. Die Diver wird am Armband aus High-Intensity-Titanium, das mit Sicherheitsdrückern und Bandverlängerung ausgestattet ist, getragen. Kostenpunkt: 11.800 Euro

Im Zeitalter der Entdecker bestanden Schiffsbeschläge und nautische Instrumente aus Zinnbronze. Seit 2016 feiert die Bronze ihr Comeback als Gehäusematerial. Denn im Gegensatz zum salzwasserbeständigem Titan bildet Bronze im Laufe der Zeit eine Patina. Diese Patina ist eine Schicht aus oxidiertem Kupfer, die das darunterliegende Material vor Korrosion schützt. Fans von Bronze-Uhren schätzen genau das an dem Material: Im Laufe der Zeit wird ihre Uhr dank der Patina einzigartig und unverwechselbar. Eine herausragende Eigenschaft von Bronze ist außerdem ihre Seewasserbeständigkeit. Darüber hinaus ist sie antimagnetisch, verschleißarm, elastisch und im Vergleich zu Edelstahl etwas spröder sowie etwa zehn Prozent schwerer.

Die familiengeführte Schweizer Uhrenmarke Delma wurde 1924 gegründet und lancierte 1975 die erste Taucheruhr. Die aktuelle Cayman Bronze Edition entwickelt, sobald es den Elementen ausgesetzt ist, eine Patina, die jedes Modell zu einem Unikat werden lässt. Zudem ist das Material amagnetisch und korrosionsbeständig. Das schwarze Zifferblatt ist mit einer Sandstruktur versehen, welche an den Grund des Ozeans erinnern soll. Große, mit Superluminova belegte Ziffern, Indexe und Zeiger sorgen auch unter Wasser für eine optimale Ablesbarkeit. Die einseitig drehbare Lünette ist gerillt und bleibt so auch mit Tauchhandschuhen griffig. Das im Innern verbaute Uhrwerk Sellita SW200 bleibt bis 500 Meter vor eindringendem Wasser geschützt. Getragen wird die 1.490 Euro teure Uhr am Cordura-Gummiband.

  Die Mischung aus Kupfer und Zinn gilt als die erste vom Menschen hergestellte Legierung. Dabei unterscheidet man zwischen Knet- und Gusslegierungen. Knetlegierungen enthalten neben Kupfer bis zu neun Prozent Zinn, während Gusslegierungen in der Regel einen Zinnanteil zwischen neun und zwölf Prozent aufweisen. Bronzen mit einem Zinnanteil von 20 Prozent sind als Glockenbronze bekannt. Bronzen werden aber nicht nur als reine Zweistofflegierungen genutzt. Im Gegenteil. Durch weitere Beimischungen lassen sich Werkstoffeigenschaften regelrecht maßschneidern.

Mit ihrem eleganten Erscheinungsbild macht die Edox Skydiver sowohl an Land als auch unter Wasser eine gute Figur. Das 42 Millimeter große und 300 Meter wasserdichte Gehäuse besteht aus Bronze, die der Taucheruhr durch ihre Patina im Laufe der Zeit einen individuellen Look verleiht. Dazu kombiniert Edox ein blaues Zifferblatt, das nach außen hin dunkler wird und eine schwarzes Keramiklünette. Leuchtmarkierungen und -zeiger sorgen für eine gut Ablesbarkeit. Angetrieben wird die Taucheruhr vom automatischen Kaliber 80 auf Basis des Sellita SW200. Für 1.990 Euro ist die Skydiver erhältlich.

Eine verschraubte oder arretierte Aufzugskrone bei Taucheruhren ist nicht nur wegen der Gefahr unter Wasser hängen zu bleiben von Vorteil, sondern sie schützt das Werk zusätzlich vor eindringendem Wasser. Auch die Platzierung der Krone kann bei einem Tauchgang den Unterschied ausmachen. Für gewöhnlich platzieren die Hersteller die Krone bei drei Uhr. Dort befindet sie sich aber an einer sehr exponierten Stelle.

Hamilton ersetzt bei seiner Khaki Navy Frogman Auto in diesem Jahr die abschraubbare Kronenkappe durch einen individuell geformten Kronenschutz. Der Wegfall des Datums und die neu gestaltete Lünette verleihen der Uhr eine besonders harmonische Gesamterscheinung. In der großzügig dimensionierten 46-Millimeter-Edelstahlschale tickt das Eta-basierte Automatikkaliber H-10 mit 80 Stunden Gangreserve und magnetfeldresistenter Nivachron-Spirale. Nicht nur das moderne Uhrwerk macht die 1.175 Euro kostende Taucheruhr zum Preis-Leistungs-Knüller, sondern auch die Wasserdichtheit bis 300 Meter, die kratzfeste Keramiklünette und das robuste Armband aus gewelltem Kautschuk oder wahlweise Edelstahl. Der Name Frogman stammt übrigens von den Tauchern U.S. Navy, die die Originaluhren während des Zweiten Weltkriegs trugen.

Die Taucheruhr Submersible Quaranta Quattro Carbotech Blu Abisso mit dem Panerai-typischen Kronenschutzbügel hält Drücken bis 30 Bar stand und verfügt über eine einseitig drehbare Lünette mit Markierungen für die ersten 15 Minuten. Die 44 Millimeter große Uhr kommt mit einem Gehäuse aus dem von Panerai patentierten Material Carbotech, einem Verbundwerkstoff auf der Basis von Kohlefaser. Angetrieben wird die Submersible Quaranta Quattro vom Manufakturkaliber P900 mit Automatikaufzug und drei Tagen Gangreserve. Getragen wird die Taucheruhr am farblich passenden Kautschukband. Kostenpunkt: 17.400 Euro.

Seine auf 120 Stück limitierte Taucheruhr RM 032 Voiles de Saint Barth widmet Richard Mille der gleichnamigen Segelregatta auf der Karibikinsel. Sie besitzt einen Flyback-Chronographen und einen Jahreskalender. Die Lünette besteht aus einer Quarz TPT in den Farben Hellblau und Weiß. Der Drehring verfügt zudem über einen sehr effektiven Sicherungsmechanismus: Ein Verstellen ist nur möglich, wenn der Taucher gleichzeitig auf die großen Tasten bei null und 30 Minuten drückt. Die großflächigen Formdrücker lassen sich durch eine Drehung des unteren Kronenrings sperren und abdichten, wodurch die hohe Wasserdichtheit bis 300 Meter erhalten bleibt. Während der Gehäusemittelteil und die Drücker aus Titan bestehen, sind die Bandanstöße und der Gehäuseboden aus Carbon TPT gefertigt. Die farbenfrohe Taucheruhr kostet 220.000 Schweizer Franken plus Steuern.

Schon bei vier Uhr ist die Krone effektiver vor Stößen geschützt und drückt gleichzeitig nicht in den Handrücken. Noch besser ist die Positionierung von Krone und eventuellen Drückern an der linken Gehäuseseite.

40 Millimeter im Durchmesser misst die neue Taucheruhr M2 Seven S von Tutima. Die Krone bei drei Uhr ist in die Gehäuseflanken integriert und so geschützter vor Schlägen und Stößen. Wie für eine Taucheruhr essenziell, ist die schwarze Keramik-Lünette einseitig drehbar und besitzt einen Leuchtpunkt. Genügend Leuchtmasse auf Lünette und dem schwarzen Zifferblatt sorgt auch bei schlechten Lichtverhältnissen für eine gut Ablesbarkeit. Das Automatikkaliber Sellita SW200 im Innern des Zeitmessers ist dank des verschraubten Bodens bis 50 Bar Druck vor eindringendem Wasser geschützt. Für 1.970 Euro kann man mit der Edelstahluhr auf Tauchstation gehen.

Die Mido Ocean Star 600 Chronometer Black DLC besitzt ein 43,5 Millimeter großes Edelstahlgehäuse mit schwarzer PVD-Beschichtung, das bis 60 Bar wasserdicht hält und ist mit einer einseitig drehbaren Taucherlünette ausgestattet. Um die Lünette zu verstellen, muss diese erst nach unten gedrückt werden. Ihr kratzfester Keramikring trägt eine mit Superluminova-beschichtete Tauchzeitskala. Auch die Indexe auf dem schwarz lackierten Zifferblatt und die drei zentralen Zeiger sind mit der Leuchtmasse versehen. So kann der Träger die Taucheruhr auch im dunklen Gewässer gut ablesen. Mido integriert in die Ocean Star 600 Chronometer Black DLC außerdem ein Heliumventil. Dieses dient beim Sättigungstauchen dazu, bei der Dekompression den Überdruck im Gehäuseinneren durch das Heliumventil schonend abzubauen. Energie liefert dem Zeitmesser das Automatikkaliber Eta C07.821 mit Silizium-Spirale, Datumsanzeige und 80 Stunden Gangreserve. Den genauen Gang des Uhrwerks bescheinigt ein COSC-Zertifikat. Kostenpunkt: 1.650 Euro

Plant ein Taucher seinen Tauchgang ausschließlich mit einer mechanischen Taucheruhr, benötigt er zusätzlich einen Tiefenmesser und eine Tauchtabelle. Wichtig ist in jedem Fall immer die genaue Planung vor einem Tauchgang.

Die 47,5 Millimeter große Taucheruhr WRX „Lefty“ Titan von Ralf Tech besteht aus Titan, was sie nicht nur extrem leicht, sondern auch salzwasserbeständig macht. Das Anbringen der Krone auf der linke Gehäuseseite schützt sie vor Schlägen, auch kann sie so nicht in den Handrücken drücken. Die Uhr kommt ohne Silikon- oder Gummidichtungen aus. Dennoch hält sie unter Wasser einem Druck bis 100 Bar stand. Die Tauchdrehlünette des robusten Modells besteht aus kratzfester Keramik. Superluminova sorgt für eine gute Ablesbarkeit auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Mit Energie versorgt den Zeitmesser das Automatikkaliber Eta 2824-2. Zu haben ist die WRX „Lefty“ Titan für 4.800 Euro. Sie ist auf 22 Stück limitiert.

Die Aussage zur Wasserdichtheit ist immer nur eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der Prüfung. Durch Alterung, Verschleiß und Beschädigungen kann sich der Zustand jederzeit ändern. Die Dichtungen werden im Laufe der Zeit spröde. Hitze, Kälte, Staub, Salzwasser und Lösungsmittel beschleunigen den Prozess. Die Wasserdichtheit ist somit keine bleibende Eigenschaft. Sie sollte deshalb regelmäßig kontrolliert werden, besonders bei Funktionsuhren, die auf höhere Wasserdichtheit setzen. Für Taucheruhren schreibt die DIN 8306 eine jährliche Prüfung vor.

Ein gelbes Verlaufszifferblatt, das nach außen hin dunkler wird mit einer schwarzen, einseitig drehbaren Lünette aus Keramik und einem 42 Millimeter großen Edelstahlgehäuse kombiniert Union Glashütte bei der 2022 lancierten Noramis Datum Sport. Im Innern der bis 20 Bar wasserdichten Taucheruhr tickt das Automatikkaliber UNG-07.Si mit Siliziumspirale, das auf dem Eta A31 basiert und von Union Glashütte in Teilen selbst montiert, veredelt und reguliert wird. Das Uhrwerk verfügt über eine Gangreserve von 60 Stunden. Getragen wird die Retro-Taucheruhr am Kautschukband. Für 2.200 Euro kann man mit der Uhr abtauchen.

Der Fachhändler überprüft die Uhr mit einem speziellen Dichtheitsprüfgerät. Die Uhr wird hineingelegt und der Deckel luftdicht geschlossen. Dann erzeugt das Gerät einen Unterdruck, in dem die Luft aus der Kammer mit der Uhr gesogen wird. Nun messen Sensoren, ob sich das Uhrengehäuse wie erwartet durch den Unterdruck ausdehnt. Die Verformung sollte eine Zeit lang bestehen bleiben, wenn die Uhr vollständig dicht ist. Besteht das Gehäuse den Test mit Luft, hält sie auch den größeren Wassermolekülen stand.

Die Hersteller testen Taucheruhren vor der Auslieferung zudem auf den angegebenen Druck plus einer Sicherheitsreserve von 25 Prozent. Um sicherzustellen, dass auch langfristig keine Luftfeuchtigkeit in die Uhr gelangt, gibt es noch den sogenannten Beschlagtest. Dabei wird die Uhr zuerst erwärmt und dann ein Tropfen Wasser auf das Deckglas gegeben. Der Tropfen kühlt das Glas an dieser Stelle ab. Wischt man den Tropfen weg, kann man sehen, ob darunter auf der Innenseite des Glases Wasser kondensiert ist. In diesem Fall ist die Taucheruhr nicht vollständig dicht und lässt Luftfeuchtigkeit ins Gehäuse. Hinter der scheinbar einfachen Frage nach der Wasserdichtheit steckt also deutlich mehr, als man denken würde.

Beim Kauf der neuen 1858 Iced Sea Automatic Date von Montblanc bleibt die Taucheruhr bis 30 Bar vor eindringendem Wasser geschützt. Außerdem ist das Modell nach ISO 6425 als Taucheruhr zertifiziert. Die 41 Millimeter große Taucheruhr aus Edelstahl verfügt über eine einseitig drehbare Lünette, wobei die Lünetteneinlage aus Keramik besteht. Das Stahlband besitzt eine integrierte Verlängerung mit sieben Stufen, insgesamt kann man um 9,65 Millimeter verlängern. Angetrieben wird die 1858 Iced Sea durch das Automatikkaliber MB 24.17 (Basis Sellita SW200) mit 38 Stunden Gangreserve. Für 2.950 Euro wechselt sie den Besitzer.

Das Heliumventil ist eigentlich nur für Berufstaucher beim Sättigungstauchen wichtig. Diese Taucher werden mit Taucherglocken in eine Tiefe von 150 bis 300 Meter gebracht, um dort ihrer Tätigkeit nachzugehen. Ab einer bestimmten Tauchtiefe kann der Organismus kein weiteres Gas mehr aufnehmen.

Ein manuelles Heliumventil bei zehn Uhr weist die Davosa Argonautic Carbon Limited Automatic auf. Dank verschraubter Krone und Boden bleibt die 43 Millimeter große Karbonuhr bis 30 Bar wasserdicht. Ihre Tauchdrehlünette besteht aus kratzfester Keramik und verfügt über einen orangefarbenen Leuchtpunkt, der ebenso wie die mit orangefarbener Superluminova versehenen Indexe und Zeiger dem Taucher auch in dunklen Gewässern verlässlich die Tauchzeit anzeigen. Energie liefert dabei das Automatikkaliber Sellita SW 200. Kostenpunkt für die auf 140 Stück limitierte Taucheruhr: 1.198 Euro.

  Ist der Körper eine bestimmte Zeitspanne unter Wasser, also setzt er sich hohem Wasserdruck aus, wird die Dekompressionszeit bei Verlängerung der Tauchzeit nicht ausgedehnt. Die Dekompressionszeit bei einem Tauchgang bis 200 Meter würde beispielsweise eine Woche dauern. So lange kann man jedoch nicht im Wasser bleiben. Deswegen verwendet man Überdruckkammern: Die Taucher leben auf ihren Schiffen nach einem Tauchgang in solchen Druckkammern. Der Druck in der Kammer entspricht dem der Tauchtiefe, in der sie arbeiten müssen.

Ein Heliumventil besitzt auch die Tissot Seastar 2000 Professional Powermatic 80. Mit ihr können Sportler bis in Tiefen von 600 Meter abtauchen, ohne dass Wasser ins Gehäuse dringt. Ihre Preisleistung ist jedoch genauso beeindruckend wie ihre Taucheigenschaften: Für ein robustes und gut verarbeitetes Edelstahlgehäuse mit kratzfester Keramiklünette und Heliumauslassventil, das 80 Stunden am Stück laufende Eta-Automatikkaliber Powermatic 80 und ein attraktives Zifferblatt mit Wellengravur und Farbverlauf bezahlen Wassersportler und Freunde solider Mechanik 1.095 Euro. Die 46 Millimeter große Taucheruhr mit schwarzer PVD-Beschichtung kommt mit einem speziellen Armband aus Kautschuk mit Textileinlage.

  In der Druckkammer befindet sich ein Helium-Sauerstoff-Gemisch, da Stickstoff in der Pressluft schon ab 30 Metern einen Tiefenrausch verursachen kann. Die winzigen Helium-Atome dringen in jedes wasserdichte Gehäuse ein bis der Unterdruck in der Uhr dem Umgebungsdruck angepasst ist. Beim Auftauchen würde das Uhrengehäuse springen, da in der Uhr noch ein höherer Druck herrscht als in der Umgebung. Durch das Heliumventil kann der Überdruck im Gehäuseinneren entweichen. Für alle Taucher, die nicht zu der Gruppe von Berufstauchern gehören, ist das Heliumventil eine zusätzliche Öffnung, mit der ein potenzielles Risiko zur Undichtheit verbunden ist.

Die französische Uhrenmarke Briston fertigt das 44 mal 44 Millimeter große Gehäuse seiner Taucheruhr Clubmaster Diver Pro aus Baumwollharz, das aufgrund des pflanzlichen Anteils leicht elastisch, dadurch aber stoß- und bruchfest ist. Unter dem Außengehäuse befindet sich ein Edelstahlcontainer, der das Seiko Automatikwerk NH38 bis zu einem Druck von 30 Bar vor eindringendem Wasser schützt. Auf dem Schildplattgehäuse sitzt eine einseitig drehbare Lünette mit kratzfester, schwarzer Keramikeinlage und Tauchzeitskalierung. Zeiger und Indexe des Modells sind für gute Ablesbarkeit bei Nacht mit Leuchtmasse beschichtet. Getragen wird die Diver Pro am NATO-Band. Kostenpunkt: 630 Euro.

Ihr Juwelier nimmt für Sie die vorgeschriebene jährliche Prüfung Ihrer Taucheruhr vor. Mit Hilfe eines Trockentests wird die Uhr in einem Prüfgerät zunächst einem Unterdruck von circa 0,7 Bar ausgesetzt. Im zweiten Prüfvorgang muss die Uhr einem Überdruck von 3 Bar beziehungsweise je nach Druckfestigkeit der Uhr bis 10 Bar standhalten. Der Druckausgleich der Luft ins Gehäuse gibt nun Aufschluss darüber, ob dieses dicht hält. Wenn im ersten Schritt Luft aus der Uhr entweicht, ist das Gehäuse undicht. Beim Überdruck erkennt der Uhrmachermeister eine Undichtigkeit, wenn die Luft im Prüfgerät weniger wird. Der Vorteil des Trockentests: die Uhr kommt nicht mit Wasser in Berührung. Sollten die Prüfungen ergeben, dass das Gehäuse undicht ist, werden die für die Wasserdichtheit relevanten Teile getauscht. Auch wenn Sie nicht mit Ihrer Uhr ins Wasser gehen, wird der Austausch der Dichtungen empfohlen, denn auch im Alltag ist die Uhr unter anderem hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt und die Dichtungen werden durch UV-Strahlung spröde.

Die kissenförmige Newport Diver von Michel Herbelin bleibt bis 30 Bar vor eindringendem Wasser geschützt, gesichert durch Gewindeschraubboden und Schraubkrone. Die prägnante, einseitig drehbare Lünette ist gerillt und mit einer kratzfesten Keramikeinlage versehen. Leider fehlt dem Drehring die für das Tauchen so wichtige minutengenaue Einteilung. Im Gegensatz dazu rastet er sogar im Halbminutenschritt, ist aber – im Abgleich mit dem Zifferblatt – eben nur auf fünf Minuten genau und präzise einstellbar. Die kräftigen Zeiger-Balken, der zur Funktionskontrolle wichtige Orientierungspunkt am zentralen Sekundenzeiger, das Dreieck auf der Tauchlünette und die starken Indexe erstrahlen bei zunehmender Dunkelheit in einem hellen Blau. Angetrieben wird der Taucher, der noch eine Wochentags- und Datumsanzeige aufs schwarze Zifferblatt bringt, vom Automatikkaliber Sellita SW220. Getragen wird die 1.295 Euro teure Taucheruhr am Kautschukband mit Tauchverlängerung.

Während sich die Uhrenindustrie fast ausschließlich auf das Herzstück eines Zeitmessers konzentriert, haben die Bedürfnisse und Anforderungen von Tauchern in den letzten 60 Jahren vor allem dafür gesorgt, eben jenes Uhrwerk zuverlässig vor Wasser zu bewahren. Andererseits wurde darüber hinaus auch die eine oder andere clevere Idee ans Handgelenk gebracht, die sie für den Einsatz unter Wasser noch besser rüstet. DiveintoWatches.com stellt ein paar dieser funktionalen Highlights vor:

Taucher kennen das Phänomen - mit zunehmendem Druck verringert sich der Handgelenksumfang, die Uhr sitzt lose und befindet sich schon bald mit der Zifferblattseite unten oder stört beim Hantieren. Das umgekehrte Phänomen tritt notabene beim Auftauchen auf: der exemplarisch verwendete Neoprenanzug dehnt sich wieder aus, die Uhr sitzt wieder fester. Die handelsüblichen ausklappbaren Verlängerungen von Schließen schaffen es also lediglich, den mit dem Taucheranzug gewachsenen Handgelenksumfang zu kompensieren (und manchmal noch nicht mal das), sind aber nicht darauf vorbereitet, auf wechselnde Zustände zu reagieren.

In den 1960er- und 70er-Jahren führte dies zur Vorstellung von gefederten Bandstücken oder Schließen mit variablem Auszug (beispielsweise von Doxa und ZRC), während Seiko mit der Marinemaster und Rolex mit der Deepsea in der jüngeren Vergangenheit Faltschließen mit schrittweise anpassbaren Verlängerungen präsentierten (die mittlerweile nicht nur für Seiko typischen Bänder mit den Falten in Nähe des Bandsteges dürften oftmals mehr die Bandstege entlasten, als einen nennenswert vergleichbaren Spielraum zu bieten und ein zu weiches Band bietet wiederum zu wenig Sicherheit.)

Eine der derzeit überzeugendste Lösungen: Die überarbeitete Tudor Pelagos  beispielsweise verfügt nicht nur über eine integrierte Verlängerung, sondern auch über eine gefederte Schließe. Und wer doch lieber mit einem Kautschukband taucht, findet im Lieferumfang auch gleich das passende Band mit einem großzügig dimensionierten Zwischenstück (inklusive Falten) für den Trockentauchanzug.

Heutzutage Pflicht und gleichzeitig prägendes optisches Merkmal für jede Taucheruhr, dient der einseitig drehbare Ring einzig zur Anzeige der Tauchzeit. Einseitig, weil ein versehentliches Verstellen im Gegenuhrzeigersinn die verstrichene Zeit verlängert und den Taucher theoretisch früher auftauchen lässt (in der Praxis ist die Anzeige des Luftvorrats in dieser Hinsicht viel entscheidender geworden). Eine pragmatische Lösung ist, den Ring gut geschützt unter das Glas zu legen oder versehentliches Verstellen erst gar nicht zu ermöglichen - oftmals aber auf Kosten der Bedienfreundlichkeit. IWC führte deshalb für die Ocean 2000 und GST Aquatimer in den 1980er- und 90er-Jahren ein überzeugendes Konzept wieder ein, das Certina mit der 500 Meter wasserdichten SuperPH schon Ende der 1960er-Jahre ansatzweise verfolgt hatte: Erst durch Herunterdrücken lässt sich der äußere Ring verstellen. Bei Oris wählte man indes den umgekehrten Weg für die aktuellen ProDiver-Modelle: Hier muss der Drehring ganz einfach angehoben werden.

Die legendäre Ploprof von Omega geht noch einen Schritt weiter: Sie verfügt zwar über einen beidseitig drehbaren Ring, aber erst durch gleichzeitiges Herunterdrücken des orangefarbenen Drückers lässt sich dieser auch bewegen. Noch komplizierter wird es dann bei der Oceanographic 4000 von Hublot: der innenliegende, einseitig drehbare Ring kann nur über eine separate, verschraubte Krone bei zehn Uhr bedient werden, die zudem noch unter einem aufklappbaren Schutzbügel liegt.

Wer Erfahrungen mit Schusswaffen hat, weiß auch um die Wichtigkeit der Reinigung und Pflege einzelner Teile und damit auch um die Notwendigkeit, das Equipment selbst zerlegen und reinigen zu können. Während Sinn mit der U-Reihe den berechtigten Weg verfolgt, eine Lünette so zu konstruieren, dass sie erst gar nicht verloren gehen kann, entscheidet sich Citizen für den umgekehrten Weg: Der Besitzer der bis 1.000 Meter wasserdichten Titan-Uhr Promaster kann die Lünette relativ einfach entfernen und so von Verschmutzungen und Verkrustungen befreien. Ebenfalls erwähnenswert: Das integrierte Band wurde hier nicht mit herkömmlichen Federstegen befestigt, sondern mit runden Anschluss-Stücken direkt ins Gehäuse gesetzt und über den Boden fixiert (was die Wahl von alternativen Bändern einschränkt).

Auch hier bieten innenliegende Lünetten einen Vorteil. Inwieweit sich Viscontis jüngst vorgestellte Scuba Abyssus mit der nach außen gekehrten Rastung bewährt, wird sich noch zeigen müssen.

Jede Gehäuseöffnung stellt auch eine potentielle Gefahrenquelle für die Wasserdichtheit einer Uhr dar, womit die oftmals exponierte Krone natürlich besonders ins Sichtfeld der Entwickler gerückt ist. Mehrfache Dichtungen gefolgt vom Schraubgewinde und dem seitlichen Flankenschutz können heute fast schon als Standard betrachtet werden, sind aber nicht unbedingt die einzige Lösung. Bereits eine Verlegung auf zwei, vier, sechs, acht, neun oder zwölf Uhr sorgt für erhöhten Komfort und Sicherheit. In Kombination mit einem Kronenschutz wie der der Edox Hydrosub oder über die Versenkung der Krone ins Band (wie bei Triton, ZRC oder Eterna/Porsche) steigt die Chance gleich nochmals, bei Fremdkontakt nicht die zuerst die Krone zu erwischen.

Auch Panerais legendäre Bügelkonstruktion sorgt seit Jahrzehnten nicht nur für das zuverlässige Zusammenpressen der Dichtungen, sondern schützt effektiv vor Schlägen. Zusätzliche Kronenkappen im Stile der Canteen-Uhren aus den 1940er-Jahren werden heute eher als modische Form inszeniert, erschweren aber die Bedienung der oftmals winzigen Aufzugskrone. Den in dieser Hinsicht konsequentesten Weg verfolgt aber vermutlich das spanische AHCI-Mitglied Pita mit der Oceana: die bis 5.000 Meter wasserdichte Uhr kommt ganz ohne Krone aus, die Bedienung erfolgt über den Gehäuseboden.

Mit zunehmender Tiefe verschwindet nicht nur das Licht, sondern auch die Farben nach und nach. Resultat: Zeiger und Zifferblatt sind schwieriger abzulesen oder werden im schlimmsten Fall unleserlich. Doxa hat mit der orangfarbenen Sub seit Jahrzehnten eine Lösung für maximalen Kontrast im Programm. Wer es etwas weniger bunt mag, findet mit den von Omega bekannten orangefarbenen Minutenzeigern einen guten Kompromiss, um auch in der Tiefe noch mit Freude auf die Uhr zu blicken.

Schwieriger wird es mit der eingeschlossenen Luft: Sie führt umgehend zu Spiegelungen, was nur mit einer Öl-gefüllten Quarzuhr (zum Beispiel der Sinn UX) zu verhindern ist.

Auch bei Taucheruhren gibt es alle erdenklichen Komplikationen. Nur treten diese meist etwas in den Hintergrund, weil Gangreserve, Großdatum, Tourbillon oder retrograde Anzeigen unter Wasser schlichtweg keinen funktionalen Nutzen bieten (der Wecker mag früher wichtiger gewesen sein, heute dürfte er höchstens noch ein paar Fische erschrecken).

Anders sieht es bei Chronographen mit zentralem Minutenzeiger (zum Beispiel der Aquatimer Minute Repeater von IWC oder früher Benthos von Lemania) aus, die für die Messung von Zwischenzeiten (zum Beispiel für Dekompressionstopps) hervorragend eingesetzt werden können. Der mechanische Tiefenmesser (zum Beispiel die Aquatimer Deep One bis Three von IWC oder die Aquis Depth Gauge von Oris) misst neben der Zeit auch gleich die zweite wichtige Dimension des Tauchens mit, im Falle der Blancpain X Fathoms fast schon ähnlich umfangreich wie ein Tauchcomputer mit mehreren Anzeigen.

Im Prinzip ist es gar nicht so schwierig, ein Uhrengehäuse zu bauen, das in jeder Wassertiefe dicht bleibt. Die eigentliche Kunst ist es, dabei so weit weg wie möglich von der idealen Kugelform zu kommen und gleichzeitig eine Uhr zu schaffen, die auch von normalen Menschen getragen werden kann. Einschalen-Gehäuse minimieren zwar mögliche Schwachstellen, erschweren aber die Wartung des Werkes.

Hier konnte Rolex mit der Deepsea im Jahr 2008 eine überzeugende Lösung präsentieren: ein mehrteiliger Boden und ein zusätzlicher Ring zwischen Glas und Gehäuse erhöhten die Druckfestigkeit massiv, beeinflussten die Bauhöhe der Uhr aber vergleichsweise minimal (interessanterweise wurde das Prinzip 4 Jahre später noch mit einem Technologieträger bis auf 12.000 Meter ausgelegt, womit die Serienproduktion in diesem Fall der Konzeptuhr vorausgegangen wäre).

Selbstverständlich ist die Grenze zwischen Gimmick und cleverem Engineering oftmals fließend, und der Nutzen einer Taucheruhr in der Praxis zugegebenermaßen auch etwas in den Hintergrund getreten: aber zu sehen, wie abwechslungsreich und erfinderisch die Hersteller bei dieser Gattung Uhr waren und sind, macht das Thema auch nach rund 80 Jahren unverändert faszinierend – für Käufer, Sammler und Uhrenjournalisten gleichermaßen.

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